- Griechische Sprache
Griechische Sprache. Die einen Zweig der indo-german. Sprachfamilie bildende altgriech. Sprache zerfällt in mehrere Mundarten: 1) Ion. Dialekte, darunter das homerische Ionisch, das sog. Neuionisch (Herodot etc.) und das Attische; 2) Nichtion. Dialekte: die dor., die nordgriech. oder nordwestgriech., die äol. Gruppe, arkadisch und cyprisch, pamphylisch, elisch. Der attische Dialekt wurde mit der Zeit des Peloponnes. Krieges allgemein griech. Schriftsprache, im 4. Jahrh. Umgangssprache am mazedon. Hofe; aus ihm ging die sog. Koinē (die »Gemeinsame«) hervor, die die Volksmundarten immer mehr aus dem schriftlichen Gebrauche zurückdrängte. (S. Neugriech. Sprache und Literatur.) Schon die Alten haben in der grammatischen Erforschung der G.S. Erhebliches geleistet, nächst Aristoteles die alexandrinischen Philologen. Im 14. und 15. Jahrh. brachten byzant. Gelehrte (Chrysoloras, Gaza, Laskaris) das Studium des Griechischen nach Italien, in Deutschland und den Niederlanden wurde es im 16. Jahrh. durch Reuchlin, Erasmus und Melanchthon begründet. Neuere Grammatiken von Krüger, Kühner, Curtius, Kaegi, Gerth, Hirt u.a.; Lexika von Stephanus (neue Bearbeitung, 8 Bde., 1829-63), Passow (neu bearbeitet, 2 Bde., 1901), Pape (3. Aufl. 1888), Benseler (12. Aufl. 1904) u.a.; Etymologie von Prellwitz (2. Aufl. 1905), L. Meyer (1902); über die Dialekte R. Meister (Bd. 1 u 2, 1882-89), O. Hoffmann (Bd. 1-3, 1891-98).
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.